Liebe Genossinnen und Genossen
Das vergangene Jahr, und damit auch das erste Parteijahr der SP rechtes Thunerseeufer, wurde gesellschaftlich und landespolitisch vom Covid-19 Virus geprägt. Die dadurch notwendigen Massnahmen mit einem zeitweiligen Lockdown schränkten nicht nur unseren Alltag ein, sondern erschwerten auch die politische Arbeit auf allen Ebenen. So kam es in diesem Jahr zu keiner einzigen kantonalen Abstimmung und die meisten Gemeindeversammlungen mussten abgesagt werden. Politische Höhepunkte aus linker Sicht waren sicher die klaren Volksentscheide mit über 60% gegen die Durchsetzungsinitiative, gegen den Kinderdrittbetreuungsabzug für Reiche und für einen Vaterschaftsurlaub. Aber auch dass das Jagdgesetz abgelehnt wurde und die Konzernverant-wortungs-Initiative nur am Ständemehr scheiterte, deute ich als Zeichen, dass die Schweiz nicht nur grüner, sondern auch etwas linker geworden ist. Auf den Boden der bürgerlichen Realität im Kanton Bern wurde ich dann unsanft im November in der Budget-Debatte des Grossen Rates geholt. Dort wurde nicht nur die Kürzung der versprochenen Lohnerhöhung für das Staatspersonal und damit auch der meisten Pflegefachpersonen in Spitälern und Heimen beschlossen, sondern gleichzeitig Steuergeschenke in der Höhe von rund 85 Millionen Franken. Diejenigen, die systemrelevant halfen, unsere Gesellschaft durch die Krise zu bringen, werden bei uns also lohnmässig bestraft, währenddiejenigen, die das Glück hatten, auch noch in der Krise Gewinne zu erwirtschaften, belohnt werden. Solche Ungerechtigkeiten führen uns deutlich vor Augen, wie wichtig eine starke SP, wie wichtig jedes einzelne Mitglied für den Kampf um eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft ist.
Doch nun zur SP bei uns am Thunersee. In unseren drei Gemeinden waren natürlich die Gemeindewahlen die politischen Höhepunkte. Die von den Wähleranteilen her durchaus positiven Resultate zu kommentieren, überlasse ich gerne den Präsidien unserer drei Gemeindegruppen. Den glanzvoll in den Gemeinderat Gewählten, Priska Bühler, Erich Marti und Marc Marti möchte ich auch noch an dieser Stelle herzlich gratulieren und viel Energie und Erfolg bei ihrer weiteren politischen Tätigkeit wünschen.
Wir vom Vorstand bemühten uns in vier Sitzungen, die Geschicke der neu gegründeten Sektion zu leiten und die teilweise unterschiedlichen Vorstellungen und Gepflogenheiten unter einen Hut zu bringen. Aus meiner Sicht ist das ganz gut gelungen und ich danke meinen Vorstandsmitgliedern ganz herzlich für die konstruktive Zusammenarbeit. Am 17. Januar trafen wir uns zu unserer einzigen «normalen» Sitzung. Wegen Corona tagten wir am 24. April per Skype, am 25. August mit gebührendem Abstand im Freien auf der Terrasse von Petra Maurer in Oberhofen und am 30. Oktober mit Masken und Abstand im Hotel Schönbühl, wobei wir Petra per Skype zuschalteten.
Da grössere Ansammlungen von Personen noch heikler waren, verzichteten wir auf die RTU-Parteiversammlung vom 30. Oktober und beschlossen die Parolen für die nationalen Abstimmungen vom 29. November im Vorstand. Immerhin gelang es uns einen Parteianlass am 9. September erfolgreich durchzuführen. Im Klösterli Oberhofen versammelten sich ein gutes Dutzend Personen, darunter alle Kandidierenden für den jeweiligen Gemeinderat in unseren drei Gemeinden. Tanja Bauer, die Vizepräsidentin der SP Kanton Bern, informierte uns in lockerem Austausch über die nationalen Abstimmungen vom 27. September, in erster Linie aber über ihr «Kind», die kantonale Elternzeitinitiative. Trotz Masken und Abstandsregeln entwickelten sich spannende Gespräche, die sich beim coronatauglichen Apéro fortsetzten. Als Tüpfelchen auf dem i konnten wir an diesem sehr gelungenen Anlass sogar zwei Neumitglieder aus Sigriswil für die SP RTU gewinnen.
Leider verliessen in diesem Jahr mit Michael Klein, Susanne Rüegg und Sonja Bühler drei Mitglieder die SP aus freien Stücken. Ich persönlich bedauere diese Austritte sehr. Wie ich eingangs bereits sagte, ist die SP auf jedes einzelne Mitglied angewiesen, damit wir unsere Welt, unsere Gesellschaft und unsere Gemeinden in eine solidarische und nachhaltige Zukunft führen können. Deshalb danke ich euch allen ganz herzlich für euer Dabeisein, für eure Unterstützung, sei es im Vorstand, im Gemeinderat, in Kommissionen und Ausschüssen oder ganz einfach im Hintergrund. Eine Person, die viel für uns im Hintergrund erledigt, möchte ich zum Schluss noch besonders erwähnen: unseren Webdesigner, Medienverantwortlichen und Hoffotografen Peter Lüthi. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit euch allen und bin gespannt, was wir im nächsten Jahr alles miteinander erreichen und erleben werden.